@Mira: *dir aufhelf* Gawain ist bereits fest eingebaut, versprochen. Nächstes Kapitel ^^
@Yuri: Danke! Yeah, Skulman xD Auf ihn kann ich ja wohl schlecht verzichten, wo doch grade der fünfte Teil auf Detsch rausgekommen ist...
@Kira: Und noch eine, die SP kennt! *freu* Ich habe geschwankt zwischen Jack Skellington (Nightmare before Christmas) und eben Skullduggery... Und ich mag meine Lösung xD
Ach ja, genau, Disclaimer. Skullduggery Pleasant gehört in die gleichnamige Buchreihe von Derek Landy. Ist absolut lesenswert, Mira! xDD
Nachfolgendes Chap ist ein bisschen bescheuert, aber notwendig für das darauffolgende, schließlich brauche ich einen Grund für Gawain... ^^
Zum ersten Mal seit Wochen schliefen Isa, Yuri, Yuli, Mira und Kira wieder in einem richtigen Zimmer. Es war warm, denn im Kamin prasselte ein Feuer und auch, wenn es nur ein Bett gab, das Yuli und Yuri sich gekrallt hatten, war es recht gemütlich hier. Mira lag ausgestreckt als Wolf vor dem Feuer, neben ihr Kira, die sich ihrer Fähigkeit des Gestaltwandelns bedient hatte und momentan ebenfalls ein Wolf war. Zwischen ihnen lag Isa, die sich nicht verwandeln konnte, aber das zottige Fell der beiden Freundinnen gerne als Matratze, Kissen und Decke verwendete.
Bella betrachtete ihre Reisegefährtinnen eine Zeit lang, bevor sie mit Kobold auf der Schulter das Zimmer verließ. Sie war vielleicht nicht die Klügste, aber auch nicht vollkommen verblödet. In jeder Geschichte musste es eine Kleinkriminelle geben, die in der Lage war, Kontakte zu knüpfen.
„Wäre leichter, wenn ich noch blond wäre“, murmelte sie und schlich mit übernatürlicher Geschwindigkeit durch die Burg. Kobold klammerte sich an ihren Haaren fest und achtete nicht auf ihr Gejammer.
Nicht weiter überraschend traf sie Skullduggery Pleasant auf einem Balkon. Das Skelett trug jetzt noch einen Mantel über den Knochen, wohl nur, damit die Atmosphäre stimmte.
„Ziemlich gewagt, was ihr vorhabt“, bemerkte das Skelett.
Bella fragte nicht, woher er das wusste, sondern lehnte sich nur neben ihn an die Brüstung. „Ziemlich gewagt, drei Charaktere zu verkörpern.“
Skullduggery lachte. „Guck euch doch mal an. Du bist mindestens tausend Geschichten. Die Desirée? Noch mehr, würd ich sagen. Die Hexen sind weniger Geschichten als Sagen, und davon gibt es mehr, als zu zählen kannst. Für die Werwölfin gilt dasselbe wie für dich. Nur das kleine Wolfsmädchen... Aus der werd ich nicht schlau. Ich würde gut auf sie aufpassen, Bella. Wenn du mich fragst, spielt die noch ´ne große Rolle.“
„Mhm.“ Sie seufzte. „Ich wär nicht hier, wenn du mir nicht was Wichtiges zu sagen hättest. Also, spuck´s aus.“
„Wer seine Bestimmung verliert ... verliert auch sich selbst.“
Kobold kicherte leise, als Bella die Augen verdrehte. „So, und jetzt mal der Director´s Cut. Du weißt schon, die ganze Geschichte, ohne rausgeschnittene Szenen.“
„Wenn ihr euch gegen eure Geschichte zur Wehr setzt und euch befreien könnt, werdet ihr nicht überleben können. Ihr werden erlöschen wie eine Kerzenflamme, denn da wird kein Glaube sein, der euch noch am Leben hält.“
Am nächsten Morgen wurde Isa dadurch wach, dass jemand die Tür öffnete und hinter sich wieder schloss. Niemand schien eingetreten zu sein.
„Bella?“, fragte Isa leise und sah sich um. Doch sie konnte die Vampirin nicht entdecken. Sie rüttelte Mira an der pelzigen Schulter: „Mira, wach auf!“
Die Wölfin hob den Kopf und knurrte, beruhigte sich aber sofort, als sie Isa sah, und ließ den Kopf wieder sinken. Was ist denn?, fragte sie verschlafen.
Die Tür ist aufgegangen, aber niemand kam rein. Als sie es aussprach, bemerkte Isa, wie lächerlich es sich anhörte.
Mira stupste sie freundschaftlich in die Rippen. Wahrscheinlich spukt´s hier, oder Bella erlaubt sich einen Scherz.
Bella ist nicht der Typ für Scherze.
Dann spukt es eben. Mach dir keine Sorgen, Isa.
Isa nickte, nur halb beruhigt, und stand auf. Jetzt könnte sie ja sowieso nicht wieder einschlafen. Kira rollte sich etwas enger zusammen, als die Wärmequelle, die Isa dargestellt hatte, verschwand, aber ansonsten veränderte sich nichts. „Hm.“ Offenbar hatte sie Halluzinationen. Na klasse.
Wieder ging die Tür auf. Diesmal trat Bella ein, ihr Gesicht wie aus Stein gemeißelt. „Skullduggery hat Frühstück für uns bereiten lassen“, sagte sie mit einem Hauch von Schärfe in der Stimme. „Steht auf.“
„Für uns?“, wiederholte Isa skeptisch. „Auch für dich?“
„Halt die Klappe“, fuhr Bella sie an.
„Lady D ist schlecht drauf“, spottete Kobold und hüpfte von ihrer Schulter. Er landete zwischen Miras Ohren, was diese dazu brachte, erschrocken aufzuspringen und zu knurren.
Nachdem endlich alle wach und Mira wieder beruhigt war und aufhörte, Kobold anzuknurren, scheuchte Bella sie aus dem Schlafzimmer. Skullduggery nahm sie in Empfang und führte sie in ein anderes, riesiges Zimmer, in dessen Mitte ein langer, reich gedeckter Tisch stand. Das Skelett bedeutete ihnen, sich zu setzen, aber noch nicht anzufangen: „Der König wird mit uns speisen.“
„Mit uns?“, wiederholte Isa. „Auch mit dir?“
„Ja.“
„Kannst du überhaupt was essen?“
Bella verdrehte die Augen. „Manchmal ist es ganz gut, solche Fragen nicht zu stellen“, murmelte sie. Neugierig hob sie den Deckel von einer Art Bowleschüssel und lächelte entzückt. „Der Herr denkt an alles!“
Isa schluckte. „Ist das ... Blut?“, fragte sie.
Skullduggery lachte. „Das ist so eine Frage, die man nicht stellen sollte.“
Eine große Tür öffnete sich, und der König trat ein. Bella sprang auf und strich ihr Kleid glatt. Nach und nach taten die anderen es ihr unter skeptischen Blicken gleich.
Der König ließ sich am Kopfende nieder. „Setzt euch. Bitte, greift zu.“
Während alle recht zögernd zulangten, angelte Bella sich hastig die Blutschale, die ja doch eigens für sie da war. Kobold räusperte sich hörbar in ihr Ohr, und sie setzte ihn auf den Tisch und kippte ihm Milch in ihre Untertasse.
„Nun, was führt euch zu mir?“, fragte der König und schenkte Kira ein breites Lächeln. „Eine Miss Lucy, die mit einem Vampir reist... So was!“
Skullduggery lachte auf. „Der Ausdruck Miss Lucy ist so was von veraltet...“
„Ich bin älter als Dracula, ich darf das“, erwiderte der König.
„Graf Dracula“, zischte Bella.
„Wir sind hier, um Euch eine Frage zu stellen“, unterbrach Mira sie. „Und zwar geht es um Geschichten.“
„Wir sind alle Geschichten, das weißt du doch.“
„Ja, und genau das ist das Problem. Wir wollen über uns selbst bestimmen können. Könnt Ihr uns sagen, wie das geht?“, fragte Kira.
„Nun, Miss L-, Verzeihung, Miss Kira, ich würde mir jemanden mit einer Zeitreisemaschine suchen...“
Kobold blickte zu Bella und nickte heftig. „Au ja! Wir kehren ins Schloss zurück!“
„Und sehen zu, wie wieder alles den Bach runtergeht? Nein, danke. Gibt es keine Möglichkeit, sich von der Geschichte zu befreien, Majestät?“
„Lady, kennen wir uns? Ihr erinnert mich an jemanden...“
Bella winkte ab. „Nein, Ihr müsst Euch täuschen. Ich war noch nie hier.“
„Seltsam, diesen Satz habe ich schon einmal gehört...“ Der König blickte Bella nachdenklich an. „Und Eure Stimme kommt mir so bekannt vor, als hätte ich bereits mit Euch gesprochen.“
„Nun, das habt Ihr nicht.“ Bellas Stimme klang mittlerweile eher nach Eis.
Der König runzelte die Stirn. Dann nickte und lachte er plötzlich. „Ja, natürlich, jetzt erinnere ich mich! Wenn man sich Euch mit blonden Haaren vorstellt... Ihr wart damals kurz nach dem Tod Eures Gemahls hier und fragtet mich, ob ich wisse, wo van Helsing sich aufhalte! Bella, nicht wahr?“
Blut schwappte über den Tisch, als das Glas in ihrer Hand zerbarst. Kobold versuchte, auf ihre Schulter zu klettern, aber Bella schubste ihn weg und rauschte aus dem Raum.
Die Zurückgebliebenen wechselten betroffene Blicke. Schließlich nickte der König langsam. „Ja, Lady Bella“, sagte er wie zu sich selbst. „Hat sich kaum verändert. Aber war sie nicht mal blond?“
„Ja, das war sie.“ Kobold nickte. „Kira, rede mit ihr.“
„Was? Warum ich? Sie hasst mich!“, empörte Kira sich.
„Sie hasst dich nicht. Ihr kommt nicht gut miteinander klar, und weißt du, warum? Weil du sie an ihre letzte Geschichte erinnerst. Aber deswegen kannst du sie auch verstehen, also los jetzt!“